CDTV/CR :: CD-500


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Der nächste Schritt, der letzte Schritt
Das Commodore CDTV/CR war der nächste Schritt nach dem CDTV, bei dem zwei Dinge umgesetzt werden mussten. Zum einen musste es günstiger in der Entwicklung und Herstellung, damit verbunden im späteren Verkauf sein, zum anderen musste es abwärtskompatibel zum CDTV sein um die bis dato veröffentlichte Soft- und Hardware am CDTV/CR nutzen zu können.

Für die Entwicklung des Commodore CDTV wurde im Jahre 1988 eigens eine eigenständige Abteilung mit Namen "Special Projects" (zu deutsch: Spezielle Projekte) ins Leben gerufen, Abteilungsleiter war Nolan Bushnell (Atari-Gründer und Erfinder des Computerspiel "Pong"). Diese eigenständige Abteilung wurde auf der Rückseite des US Commodore Firmengebäudes eingerichtet mit eigenem Eingang, ursprünglich war hier eine Lagerhalle gewesen. Von nun an wurden hier eine kleine Gruppe von Hard- und Software Entwicklern u.a. Carl Sassenrath beschäftigt um Computer für den Einsatz in Schulen, Unternehmen und im heimischen Wohnzimmer zu entwickeln.

Bei der Entwicklung achtete man nicht auf die Kosten wodurch viele Projekte sehr kostspielig wurden, insbesondere die Entwicklungs- und Herstellungskosten des CDTV waren zu hoch. Nachdem das CDTV ab 1991 in den Verkauf ging und sich nicht so verkaufte wie man erhoffte, musste das Commodore Management reagieren. Die Abteilung "Special Projects" wurde aufgelöst, Nolan Bushnell musste gehen und die restlichen Hard- und Software Entwickler wurden in die Amiga-Abteilung von Commodore integriert. Die Commodore Führung hielt zu diesem Zeitpunkt an der Idee des CDTV fest und man sollte einen Nachfolger entwickeln, der wiederum ein CD-Rom Laufwerk besitzen sollte, nun aber mit integriertem Disketten-Laufwerk. Oberstes Ziel aber war es diesen Nachfolger so günstig wie möglich herstellen zu lassen.
Commodore wollte sich mit diesen Schritten den Rückhalt der Magazine und Entwickler sichern, da zum einen die Presseberichte zum CDTV nicht positiv ausfielen u.a. wegen des hohen Verkaufspreises und der unzureichenden Softwareauswahl.

Wie erhielt aber nun das CDTV/CR seinen Namen?
Das CDTV/CR sollte das CDTV ersetzen, daher kann man nicht von einem Nachfolger sprechen so wie es zum Beispiel beim Amiga500 > Amiga600 > Amiga1200 oder Amiga2000 > Amiga3000 > Amiga4000 der Fall ist.
Da man mit dem CDTV/CR dass gleiche Publikum ansprechen sollte wie zuvor mit dem CDTV, einigte man sich darauf den Namen CDTV zu erweitern in:
Commodore Dynamic Total Vision Cost Reduced ( CDTV/CR ).
Durch den Zusatz "CR" wurde deutlich, dass es sich um ein neues aber preisgünstiges Gerät handelte.

Da das CDTV/CR auf Grundlage des Amiga600 entwickelt wurde, kamen im Gegensatz zum CDTV neue und verbesserte Custom-Chips zum Einsatz.
Wo im CDTV noch der OCS-Chipsatz zum Einsatz kam, wurde beim CDTV/CR das weiterentwickelte ECS-Chipsatz bestehend aus den Chips SuperBig Agnus 2MB (8375) und HiRes Denise (8373) verwendet. Komplettiert wurde dieser ECS-Chipsatz mit dem Chip Paula (8364).
Grace ist ein leicht modifizierter Gayle-Chip mit zusätzlicher Unterstützung von CD-Rom Adressierung.
Beauty steuert das LCD-Display an der Frontseite, sowie die Knöpfe und den Infrarot-Port und kommuniziert über einen 4510-Microcontroller mit dem Rest des Systems.
Die LCD-Display Anzeige zeigt nun neben der Uhrzeit, der CDTV CD-Rom und der AudioCD auch eine VideoCD an.
Das CDTV wurde mit dem KickstartROM 1.3 und AmigaOS 1.3 ausgeliefert, im CDTV/CR wurde das KickstartROM 2.05 (v37.300) verbaut auf dem AmigaOS 2.05 lief.
Wo im CDTV noch zwei 256kByte BootROMs v1.0 (EVEN/ODD) ihre Arbeit verichteten, wurde im CDTV/CR nur ein 512kByte BootROM die die Version 3.2 besitzt verbaut.
Weitere Veränderungen gegenüber zum CDTV gab es bei dem Steckplatz für die Speicherkarte, die durch einen PCMCIA-Steckplatz ersetzt wurde. Auch die PS2-Anschlüsse für Maus/Joystick und Tastatur wurden gegen AUX-Anschlüsse ersetzt. Der 50-polige Video-Steckplatz ist mit einem Video-Modul belegt, dieser Anschlüsse für RGB, Composite und RF besitzt und einen internen Anschluss für eine optionale MPEG-Karte aufweist. Mit dieser MPEG-Karte wäre es möglich, VideoCDs ohne Prozessorbelastung abspielen zu können.
Ein großes Manko des CDTV war das CD-Rom Laufwerk, da man CDs erst in ein spezielles Caddy tun musste bevor man es in den Laufwerksschacht einschub. Mit dem CDTV/CR hat sich dieser Umstand glücklicherweise gebessert denn hier wurde nun ein 2x (330kB/s) CD-Rom Laufwerk verbaut, dessen Laufwerk man ein und ausfahren konnte per Knopfdruck. Dieses CD-Rom Laufwerk ist wie sein Vorgänger auch an einem speziellen Sony-Interface angeschlossen (kein SCSI oder ATAPI).

Softwareseitig wurden die CDTV-Bildschirme mit Version 3.2 des BootROMs an die neue Hardware angepasst, wodurch die einzelnen Menüs durch mehr Farben klarer und detaillierter wirkten.
Der Einstellungs-Bildschirm wurde neu gegliedert, wobei die Einstellung der Sprache nach links verlegt worden ist um einem Einsteller Platz zu machen, in dem man auswählen kann wo die System-Einstellungen gespeichert werden sollen. Zur Auswahl stand der interne Speicher oder anderer Speicherplatz z.B. PCMCIA Flash-Karten.

Folgende Personen waren mit der Entwicklung des Commodore CDTV/CR beteiligt:
  • Manager - Jeff Porter

  • System Leiter - Hedley Davis

  • Entwickler des GRACE Chip - Beth Richard

  • Entwickler des BEAUTY Chip - Scott Schaeffer

  • Software - Jerry Horanoff

  • Hardware - Jim Hooper
  • englische Originalfassung: CDTV Information Center

  • deutsche überarbeite und erweiterte Fassung: CD32-Allianz

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